
Keuchhusten
Was ist Keuchhusten?
Keuchhusten (Pertussis) ist eine durch Bakterien hervorgerufene Erkrankung, die sich im Anfangsstadium als Erkältung mit Husten zeigt. Das Bakterium Bordetella pertussis bildet ein Gift (Toxin) welches zu einer Schädigung des Hustenzentrums im Gehirn führt. Diese Schädigung ist nur vorrübergehend und für die Hustenanfälle verantwortlich.
Hier handelt es sich also nicht um eine Erkrankung der Atemwege, sondern genau genommen um eine Erkrankung des Zentralennervensystems, welche hochansteckend ist.
Keuchhusten tritt ganzjährig auf und an häufigsten erkranken Kinder im Kindergarten- und Schulalter. Aber auch Jugendliche und Erwachsene und eben auch Säuglinge können erkranken. Je älter die Erkrankten sind, desto seltener sind die typischen Hustenanfälle, es kommt dann meist nur zu langanhaltendem Husten über mehrere Wochen.
Auch hier kann es, wie bei fast allen Krankheiten zu Komplikationen kommen. Folgende Komplikationen können im Rahmen einer Keuchhusteninfektion auftreten: Lungen- und Mittelohrentzündungen. Selten kann es auch zu Krampfanfällen oder Sauerstoffmangel kommen. Dies sei nur der Vollständigkeit halber genannt und soll keine Angst vor Keuchhusten machen, es ist jedoch eine sehr ernst zu nehmende Krankheit. Ich hatte selbst als Kleinkind Keuchhusten, und habe ihn sehr gut überstanden. Meine Kinder haben mit 2 und 4 Jahren Keuchhusten gehabt und es ist eine sehr anstrengende Zeit für uns alle gewesen, sie haben es aber ohne Komplikationen überstanden.
Wie kannst Du die Krankheit erkennen?
Wenn dein Kind sich mit Keuchhusten angesteckt hat, wird es ein allgemeines Krankheitsgefühl zeigen. Es kann sein, dass dein Kind einfach viel weint, leichtes Fieber hat und Symptome einer leichten Erkältung mit Husten zeigt. Der Husten hält aber auch nach 2 Wochen noch an, und entwickelt sich immer mehr zu den Keuchhustenanfällen. Diese Hustenanfälle treten in unregelmäßigen Abständen auf und kommen überwiegend nachts. Dabei sind die Hustenstöße ganz kurz hintereinander und das Kind kommt kaum dazu Luft zu holen, wodurch es zu Atemnot und einer rötlich-blauen Hautfarbe im Gesicht kommen kann. Bei solchen Hustenanfällen kann es sein, dass dein Kind zähen klaren Schleim heraushustet. Solche Hustenanfälle können bis zu 30-mal am Tag auftreten.
Nach etwa 3-4 Wochen werden die Hustenanfälle seltener, können aber auch nach Monaten noch auftreten.
Wie steckt man sich an und wie lange ist die Inkubationszeit?
Die Inkubationszeit beträgt 7-21 Tage. Die Kinder stecken sich bei anderen an Keuchhusten erkrankten Kindern bereits an, wenn diese Erkältungssymptome und unspezifischen Husten zeigen. Das Bakterium überträgt sich über Tröpfcheninfektion.
Noch bevor klar ist, dass ein Kind Keuchhusten hat, ist es besonders ansteckend.
Gibt es einen Nestschutz?
Nein. Selbst gestillte Babys haben keinen immunologischen Schutz gegen Keuchhusten. Daher ist es besonders wichtig, Neugeborene und Säuglinge zu schützen, wenn andere Kinder in der Familie erkältet sind.
Was macht die Schulmedizin?
Wenn bei einem Kind schon im ersten Stadium, in dem es die Erkältungssymptome zeigt, bereits festgestellt werden konnte, dass es sich um Keuchhusten handelt, kann der Arzt ein Antibiotikum verschreiben. Dadurch kann der Verlauf etwas gemildert werden. Wenn der Keuchhusten erst im späteren Stadium diagnostiziert wird, also wenn das Kind schon die heftigen Hustenanfälle zeigt, kann der Arzt ebenfalls ein Antibiotikum verschreiben, um die Kinder der Umgebung zu schützen. Wird das Kind mit einem Antibiotikum behandelt, ist es nach 3-4 Tagen mehr ansteckend.
Die Antibiotikagabe wirkt sich jedoch auf die Immunität aus. Es konnte beobachtet werden, dass Kinder die mit Antibiotikum während einer Keuchhustenerkrankung behandelt wurden, keine stabile Immunität hatten und sich erneut angesteckt haben. Auf der anderen Seite konnte auch beobachtet werden, dass Kinder die nicht mit Antibiotika behandelt wurden lebenslange Immunität hatten.
Eine Kurze Randbemerkung zu Antibiotika: Wenn du dich entscheidest, dein mit einem Antibiotikum behandeln zu lassen, dann bedenke bitte, dass das Antibiotikum nicht nur die krankmachenden Bakterien eliminiert, sondern auch die gesunden Bakterien zerstört werden. Das ist besonders für die Darmbakterien wichtig. Ein gesundes Gleichgewicht an gesunden Bakterien, sind für eine gesunde Darmflora wichtig und für eine gute Infekt Abwehr unabdingbar. Sollte dein Kind also antibiotisch Behandelt werden, denke bitte immer daran, nach der Behandlung den Darm deines Kindes mit einem Probiotikum wieder aufzubauen. Wähle ein Probiotikum, welches Laktobazillen und Bifidobakterien enthält. Diese beiden Keime stellen in Zusammenarbeit die Darmflora am besten wieder her.
Nun weiter mit dem Schulmedizinischen Vorgehen:
An Keuchhusten erkrankte Babys werden meist vom Kinderarzt in die Klinik eingewiesen. Babys zeigen häufig nicht die typischen Hustenanfälle, sondern haben sehr häufig gefährliche Atemaussetzer. Daher sollten Babys, welche an Keuchhusten erkrankt sind, gut überwacht werden.
Diagnostiziert wird der Keuchhusten über einen Rachenabstrich, oder durch den Antikörpernachweis mittels einer Blutabnahme.
Bitte verwende keine Hustenstiller, sie können ohnehin nicht wirken, da die Hustenanfälle im Nervensystem durch das Gift der Bakterien, hervorgerufen werden.
Was kann die Naturheilkunde?
Tatsächlich lässt sich ein Keuchhusten sehr gut naturheilkundlich begleiten.
Wichtig ist es gleich bei Beginn der Erkrankung mit Mitteln zu beginnen, die das Immunsystem stärken. Solche Mittel sind zum Beispiel: Fertigpräparate mit dem Wirkstoff aus der Wurzel der südafrikanischen Kapland-Pelargonie (z.B. Umkaloabo) oder Fertigpräparate aus dem Sonnenhut (Echinacea).
Unterstütze dein Kind bei den Hustenanfällen, in dem es aufrecht sitzen kann. So bekommt es besser Luft und muss nicht noch gegen die Schwerkraft husten.
Lass dein Kind viel trinken, um die Schleimhäute gut feucht zu halten. Denn trockene Schleimhäute neigen zusätzlich vermehrt zu Husten.
Folgende Teemischungen wirken unterstützend und können ab dem 1ten Lebensjahr verabreicht werden:
Tee 1:
20g Wollblume (Königskerzenblüte)
20g Walnussblätter
30g Gänsefingerkraut
30g Melissenblätter
Alles vermischen und davon 1 Teelöffel mit 250ml heißem Wasser ansetzen. Von diesem Tee können bis zu 3 Tassen täglich getrunken werden.
Wollblume wirkt: entzündungshemmend und antiviral, mildert Reizhusten.
Walnussblätter wirken: entzündungshemmend und vieles mehr, welches aber für andere Erkrankungen relevanter ist, daher spare ich hier die Aufzählung.
Gänsefinderkraut wirkt: Krampflösend, antibakteriell, beruhigend, entspannend und entzündungshemmend.
Melissenblätter wirken: antibakteriell, beruhigend, entspannend, krampflösend, virushemmend und schmerzstillend.
Tee 2:
30g Thymiankraut
30g Sonnentaukraut
30g gequetschte Anisfrüchte
Alles vermischen und davon 1 Teelöffel mit 250ml heißem Wasser ansetzen. Von diesem Tee können bis zu 3 Tassen täglich getrunken werden.
Thymiankraut wirkt: antibakteriell, desinfizierend, beruhigend, entzündungshemmend, schleimlösend, schmerzstillend und krampflösend.
Sonnentaukraut wirkt: krampflösend, antibiotisch, sekretlösend, entzündungshemmend und reizlindernd.
gequetschte Anisfrüchte wirken: schleimlösend, antibakteriell, krampflösend und entspannend.
Tee 3:
20g Süßholzwurzel
20g Huflattich
20g Spitzwegerich
10g Thymian
10g Lindenblüten
10g Schlüsselblumenblüten
Alles vermischen und davon 1 Teelöffel mit 250ml heißem Wasser ansetzen. Von diesem Tee können bis zu 3 Tassen täglich getrunken werden.
Süßholzwurzel wirkt: auswurffördernd, antibakteriell, entzündungshemmend und schleimlösend.
Huflattich wirkt: entzündungshemmend, schleimlösend und antibakteriell.
Spitzwegerich wirkt: entzündungshemmend, antibakteriell und schleimlösend.
Thymian wirkt: antibakteriell, desinfizierend, beruhigend, entzündungshemmend, schleimlösend, schmerzstillend und krampflösend.
Lindenblüten wirkt: beruhigend, blutreinigend, entspannend und entzündungshemmend.
Schlüsselblumenblüten wirkt: entzündungshemmend, schleimlösend, schmerzlindernd und beruhigend.
Tee 4:
1 TL Veilchenblüten/Blättermischung auf 250ml kochendes Wasser aufsetzen und 5-10Min ziehen lassen. Von diesem Tee kann dein Kind 3 Tassen täglich trinken.
Veilchen wirken: schleimlösend, antibakteriell, abschwellend, beruhigend, krampflösend, entzündungshemmend und schmerzlindernd.
Um die Hustenanfälle zu lindern können warme Brustwickel mit Zitrone helfen. Dazu eine halbe Zitrone auf 750ml warmen Wasser mischen und ein Baumwolltuch damit befeuchten und auf die Brust legen. Darüber ein warmes Handtuch legen. Quarkwickel, Thymianbäder, oder eine aufgeschnittene Zwiebel neben dem Bett, können ebenfalls Linderung schaffen.
Zitrone wirkt: entzündungshemmend, antibakteriell, schleimlösend und krampflösend, sowie adstringierend und beruhigend.
Thymian wirkt: s.o.
Zwiebel wirkt: antibakteriell,
auswurffördernd, entzündungshemmend und schleimlösend.
Holundersaft, Sanddornsaft und Produkte aus der Acerola-Kirsche sind aufgrund des hohen Vitamin C-Gehaltes als Unterstützung für das Immunsystem empfehlenswert.
Efeuextrakt ist hilfreich, um den Schleim zu lösen und krampfartigen Husten zu lindern. DA gibt es für das jeweilige Alter verschiedene Produckte, lass dich diesbezüglich bitte in der Apotheke beraten.
Du kannst dein Kind außerdem mit Thymiantee baden lassen. Dazu 1 Hand voll Thymiankraut in eine Badewanne geben und 5-10 Min ziehen lassen. Anschließend kann das Kind 15 Min darin baden. Die Wirkung von Thymian habe ich bereits mehrfach erwähnt.
Ebenfalls entspannend auf die Atemwege und Hustenlindernd helfen Einreibungen mit Beinwellbalsam. Beinweillsalbe bekommt man in der Apotheke und kann auf der Brust eingerieben werden.
Beinwell wirkt: entzündungshemmend und beruhigend.
Diese Mittel und Tipps können die Hustenanfälle nicht verhindern, aber mildern diese und können den Genesungsprozess unterstützen.
Körperliche Schonung ist ein ebenfalls sehr wichtiger Aspekt um dem Körper die Möglichkeit zu geben, die ganzen Kräfte in den Heilungsprozess zu leiten. Strikte Bettruhe ist nicht nötig, denn auch Spaziergänge an der frischen Luft dienen der Heilung.
Abschließend ist noch zu empfehlen feuchte Tücher auf die Heizung zu legen damit die Luftfeuchtigkeit im Raum erhöht ist und trockene Luft nicht zusätzlich die Atemwege reizt.
Aromapflege:
Nutze Zypresse und Bergamotte im Aromavernebler zur Raumbeduftung.
Besteht nach der Erkrankung Immunität?
Ja.
Wichtige Information für dich: Alle Inhalte, die du auf meinem Blog ließt, dienen ausschließlich deiner Information um handlungsfähig zu sein. Diese Artikel ersetzen keine Konsultation beim Kinderarzt/ Facharzt oder Heilpraktiker.
Ich hoffe dir hat dieser Blogbeitrag neue Erkenntnisse gebracht. Wenn du noch weitere Fragen hast, komm gern in meine Beratung und schreibe mir eine Nachricht . Ich freu mich, wenn ich dich begleiten darf.
Dufte Grüße
Isabel